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Kapitel 1   Rüstungen
Kapitel 2   Helme
Kapitel 3   Wappen


Schutzausrüstung

Rüstungen

Europäische Ritter legten vor allem Wert auf eine hohe stich- und beschusshemmende Wirkung ihrer Rüstungen und ließen sie mit der Zeit aus immer stärkeren Blechen anfertigen. Der ganze Körper wurde mehr und mehr von einem Plattenpanzer umhüllt. Ende des 14. Jahrhunderts kam in Europa die vollständige Plattenrüstung in Gebrauch, die 20-25 kg wog. Aufwendige Prunk- und Turnierrüstungen konnten sogar bis zu 50 kg auf die Waage bringen. In der Blütezeit des europäischen Rittertums war der gepanzerte Reiter auf seinem ebenfalls gepanzerten Pferd zwar gut geschützt, jedoch in seinen Bewegungen einschränkt. Auf dem Schlachtfeld wurde er nicht selten von Bauern mit Stangenwaffen einfach vom Pferd gezogen und erschlagen.

Jedoch sollte man an dieser Stelle anmerken, dass ein geübter Ritter sehr wohl auch im Ganzkörper-Harnisch seine Waffen geschickt handhaben konnte und seine "eingeschränkte" Bewegung in der älteren Fachliteratur und in vielen Filmen oft stark übertrieben wird.

Mit dem Aufkommen immer stärkerer Armbrüste und schließlich den ersten Feuerwaffen, bot auch ein starker Harnisch nicht mehr genug Schutz und eine weitere Verstärkung der Bleche hätte das Gewicht nur unnötig erhöht.

Die in Japan entwickelten Rüstungen waren im Durchschnitt, mit etwa 9-15 kg, leichter als die europäischen Harnische und Plattenrüstungen. Allerdings brachten es einige O-Yoroi schonmal auf knapp 30 kg. Durch das geringe Gewicht der Panzerung konnte der Kämpfer sogar steile Hänge oder Mauern erklimmen oder im Notfall durch einen Fluss schwimmen.
Die teilweise überaus farbenprächtigen und fantasievollen Rüstungen waren so gefertigt, das sie sich optimal dem Körper anpassten und den Krieger größtmögliche Freiheit in der Handhabung seiner Waffen ließ.
Sie bestanden meist aus Lamellen, die von Leder oder Seidenschnüren zusammen gehalten wurden. Die verwendeten Materialien waren sowohl gehärtete Bleche, Kettengeflecht, gehärtetes Leder, verschiedenste lackierte Materialien und fest gewebte, mehrlagige Stoffe.
An Stellen, die besonders geschützt werden mussten, waren zur Verstärkung kleine Metallplättchen, Stahl-Lamellen oder auch feinstes Kettengeflecht eingearbeitet.
Die einzelnen Rüstungs-Teile waren nur durch Bänder miteinander verbunden, wodurch sie sich bei jeder Bewegung übereinander schieben konnten. Für eine einzige Rüstung wurde bis zu 300 Meter Schnur benötigt. Rüstungs-Bänder wurden sehr fest geflochten und zusätzlich gewässert, was sie noch robuster machte. Die Farben der Schnüre gaben unter anderem Auskunft über die Clan-Zugehörigkeit, so war zum Beispiel Violett die Farbe des Kaiserhauses.

In den traditionellen Farben der Schnüre findet sich zudem eine eigene Symbolik:
  • Weiß - Sonne
  • Hellgelb - Mond
  • Orange - Feuer
  • Dunkelblau - Wasser
  • Goldbraun - Erde
  • Lindgrün - Bäume
  • Violett - war dem kaiserlichen Adel vorbehalten und durfte nicht von einfachen Samurai oder Bürgern getragen werden.


Die Einzelteile der Körperpanzerung waren:
  • Do - der Brustpanzer
  • Sode - Schulter-Oberarmschutz
  • Haidate - eine Schürze oder Unterrock der die Oberschenkel bedeckte
  • Kusazuri - eine Panzer-Schürze
  • Kote - Armschutz
  • Suneate - Schienbeinschutz
  • Kabuto - der Helm
Nachdem der Samurai zur Polsterung ein Untergewand angezogen hatte, legte er die einzelnen Teile in einer genau festgelegten Reihenfolge an. Die Komponenten wurden den Umständen entsprechend auch separat oder unter der Alltagskleidung getragen. Oft wurde nur der Armschutz oder der Brustpanzer angelegt. Da eine komplette Ausstattung ein kleines Vermögen kostete, trugen viele einfache Samurai bunt zusammengewürfelte Rüstungen die aus Beutestücken und sogar aus selbstgefertigten Teilen bestanden.
Je mehr die Armeen organisiert in Formationen kämpften, desto mehr Wert wurde auch auf ein einheitliches Aussehen gelegt. Die zahlreichen Konflikte der Sengoku-Zeit erforderten es, große Armeen schnell und kostengünstig mit einfachen Rüstungen auszustatten. Die leichten Fußsoldaten trugen ab dem 14. Jahrhundert meist eine schlichte Körperpanzerung, Hara-ate genannt, die nur den Torso und die Leistengegend schützte.
Am Rücken wurde außerdem ein großes Banner (Sashimono) mit Familienwappen oder Erkennungszeichen der Truppenteile befestigt, so das man im Schlachtgetümmel die eigenen Soldaten leicht von den Feinden unterscheiden konnte. Ein weiteres Erkennungssymbol war ein großes ballonartiges Gebilde, Horo genannt, dass bei bestimmten Reitern am Rücken befestigt war. Der genaue Verwendungszweck ist heute nicht mehr eindeutig klar, so kann es auch als Pfeilfang gedient haben.
Auch Modeerscheinungen spielten eine Rolle. Mit der Verwendung neuer schwarzer Farbstoffe, um das Jahr 1570, waren schwarze Rüstungen sehr beliebt. Die "Roten Teufel", eine gefürchtete Eliteeinheit, die auf der Seite der Tokugawa kämpfte, hatte einheitlich rote Rüstungen.
Die Portugiesen brachten einen neuen Typ Panzerung nach Japan. Meist waren es spanische Rüstungen, die mit Sicherheit nicht den Tragekomfort japanischer Rüstungen boten, aber einen etwas besseren Schutz vor Musketenkugeln. Die fremden Rüstungen waren zwar außerordentlich teuer, aber bei einigen Samurai sehr beliebt. Vielleicht spielte dabei auch die Mode eine Rolle, es ist aber anzunehmen, dass die zum Christentum konvertierten Samurai, mit dem europäischen Kürass, allen ihren neuen Glauben zeigen wollten. Aus der Zeit der christlichen Missionierung sind viele Rüstungen bekannt die dem europäischen Stil vollständig oder in einigen Details nachgeahmt wurden.
Mit dem Aufkommen der Feuerwaffen, musste auch die beschusshemmende Wirkung der traditionellen japanischen Rüstungen verbessert werden. Um die Güte der Bleche zu testen, wurden auf neue Rüstungen Probeschüsse abgegeben. Die dadurch entstandene Delle galt nicht etwa als Beschädigung, sondern als Qualitätsmerkmal.

Die wichtigsten Rüstungstypen:
  • Die Tanko war in der Kofun-Zeit, etwa bis zum 8. Jahrhundert, gebräuchlich. Sie wurde aus Eisenblech und gegerbtem Leder gefertigt. An der Hüfte wurde sie zusammengeschnürt, um sie dem Körper anzupassen. Mit Sicherheit war diese Rüstung durch chinesische Vorbilder beeinflusst.
  • Die Domaru wurde im 11. Jahrhundert entwickelt und vorwiegend von Fußsoldaten getragen. Die Körperpanzerung wurde um den Torso gelegt und unter dem rechten Arm zusammengebunden. Sie gehört mit der Oyoroi und der Haramaki zu den drei wichtigen Rüstungstypen dieser Epoche und wurde im 16. Jahrhundert von der Doseigusoku abgelöst.
  • Die für berittene Kämpfer entwickelte Oyoroi (oder O-Yoroi, mit der Vorsilbe O für Groß, "Große Komplett-Rüstung") bot einen relativ guten Schutz gegen Pfeilbeschuss und Schwerthiebe. Sie hatte eine fast kastenartige Form, bedeckte nur den hinteren, linken und vorderen Körper und wurde auf der rechten Seite zusammengeschnürt. Die rechte Seite wurde durch ein separates Teil geschützt. Zur kompletten O-Yoroi gehörten immer die Sode, die großen Schulter-Oberarm-Schilde. In Krisenzeiten konnte man diese Rüstung zusammengeschnürt lassen und von unten schnell hineinschlüpfen. Da das Hauptgewicht der Rüstung auf den Schultern lastete und die Panzerschürzen aus vier relativ steifen Elementen bestanden, eignete sie sich nicht besonders für Fußsoldaten.
  • Die Haramaki wurde aus dem schlichten Leibschutz (Hara-ate) der Kamakura-Zeit entwickelt. Sie war der Domaru sehr ähnlich, wurde jedoch auf dem Rücken verschnürt. Ebenso wie die Domaru, bot diese Rüstung eine hohe Bewegungsfreiheit und wurde vor allem von Fußsoldaten getragen.
  • Unter dem Namen Doseigusoku (oft auch Tosei-gusoku geschrieben) wurden modernere Rüstungen zusammengefasst, die mit dem Aufkommen der Feuerwaffen im 16.Jahrhundert, erheblich mehr Sicherheit bieten sollten.
  • Als Nanbando werden japanische Rüstungen bezeichnet, die im Aussehen stark vom europäischen Kürass beeinflusst sind. Sie galten ihrerzeit als extravagant und modern.
Der Begriff Yoroi steht im Grunde allgemein für japanische Rüstungen und beschreibt genau genommen keinen bestimmten Typ.

Viele der bis heute erhaltenen Yoroi sind nicht eindeutig einem bestimmten Typ zuzuordnen, im Laufe der Jahrhunderte wurden Teile ersetzt, verändert oder ausgetauscht. Manche Herren schenkten zum Beispiel einem besonders mutigen Samurai als Auszeichnung ihre Sode. Eine Yoroi die noch in ihrer ursprünglichen Zusammenstellung bis heute erhalten blieb, ist sehr selten.
Ebenso gab es viele Mischtypen, die mit dem Übergang zu den moderneren Rüstungen auftauchten. Manche Prunkrüstungen dienten nur dem Zweck, sie einem Shinto-Schrein zu stiften und wurden niemals auf dem Schlachtfeld getragen.

Bemerkenswert ist, dass bei den Samurai praktisch niemals Schilde getragen wurden.
Der Grund dafür war, dass man das Schwert oft beidhändig führte und damit auch Schläge abwehrte. Gelegentlich wurde auch mit zwei Schwertern gekämpft, wobei jeweils mit einem geblockt werden konnte.
Außerdem übernahmen die großen Schulter-Schutzplatten die Funktion eines Schildes. Man benutzte allerdings große, hölzerne Aufstell- oder Setzschilde (Tate), ähnlich einer Pavese, hinter denen sich die Bogenschützen und Musketiere verschanzten. Diese Schilde wurden sehr erfolgreich bei Belagerungen verwendet.

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Helme

Helme (Kabuto) gab es in den vielfältigsten Ausführungen. Auch sie waren so ausgelegt, das sie maximalen Schutz und trotzdem optimale Beweglichkeit garantierten. Da der Helm selbst, in der Regel keine Innen-Polsterung hatte, wurde ein Tuch, das Hachimaki um den Kopf gewickelt, bevor man den Helm aufsetzte.
Die alte Form der Helme hatte ein Loch in der Mitte, durch das man den Haarzopf ziehen konnte, was dem Helm einen zusätzlichen Halt gab.
Hochrangige Samurai legten Wert auf ein individuelles Äußeres. Vor allem der Helm sollte einen hohen Wiedererkennungswert haben. Über der Stirn oder seitlich war oft die Kuwagata, eine Art Geweih befestigt. Diese Geweihe konnten stilisiert oder auch realistisch dargestellt sein und hatten manchmal fast absurde Ausmaße. Helmzier die oben an der Helmspitze angebracht war, wurde Kashiradate genannt. Die vorne am Helm angebrachten Embleme wurden Maedate genannt. Wakidate nannte man die an beiden Seiten des Helmes angebrachten Zierelemente. Ushirodate war die Helmzier die hinten am Helm getragen wurden.

Die Embleme hatten die unterschiedlichsten Formen wie Mondsicheln, Dämonen, Tiere, geweihartige Gebilde oder Hörner, große Ohren wie die eines Hasen oder die Darstellung von Insekten.
Die Zierelemente sind so vielfältig, dass man sie kaum alle aufzählen kann. Es ist zum Verständnis dieser oft geheimnisvollen Symbolik wichtig zu wissen, dass Tieren in Japan meist völlig andere Charaktereigenschaften zugeschrieben werden, als in unserem Kulturkreis.
So gilt der Affe als schlau, wendig und stark aber auch als hinterlistig; Libellen verkörpern Mut, Stärke und Unnachgiebigkeit und waren als Glückssymbole bei den Samurai sehr beliebt; der Hase wird mit dem Mond in Verbindung gebracht und steht für Langlebigkeit; Schildkröte, Kranich und Hirsch sind ebenso Symbole für ein langes Leben und Glücksbringer.

Die Helmzier war teilweise so enorm groß, dass sie im Kampf wohl eher hinderlich war und eigentlich nur von Kommandanten, Generälen und Heerführern als Machtsymbol getragen wurde. Weitere Helmverzierungen waren z.B. lange Federn, Mähnen aus Pferdehaar, an Insektenflügel erinnernde Gebilde, aus Blech geschnittene Schriftzeichen und verschiedenste religiöse oder mythische Symbole, die den Gegner einschüchtern oder die Götter beschwören sollten. Diese auffälligen Helme werden auch als Kawari-Kabuto bezeichnet, was soviel bedeutet wie "grotesker" Helm. Angehörige des Kaiserhauses trugen oft den kaiserlichen Drachen (Ryu). So sollte man schon auf große Entfernung erkennen, mit wem man es zu tun hatte. Einige Helme waren mit großen, auffälligen Nieten verziert.

Der Hals war sowohl vorne durch den Halsschutz (Nodowa), als auch hinten durch das große Nackenschild (Shikoro) besonders gut geschützt, da die Krieger oft versuchten, den Kopf des Gegners mit einem einzigen Schwerthieb abzutrennen.

Kriegsmasken

Zur kompletten Ausstattung gehörten auch eiserne Gesichtsmasken, Menpo oder Mempo genannt, die entweder das komplette Gesicht schützten, oder nur Stirn und Schläfen oder Kinn und Wangen.
Nicht nur Eisen wurde verwendet, einige Masken waren aus gehärtetem Leder geformt. Manchmal stellten sie furchteinflößende Dämonen dar, oder gaben dem Krieger einen unheimlichen, grimmigen Gesichtsausdruck. Oft waren daran Bärte aus Pferde- oder Eberhaaren angebracht.
Die Kriegs-Masken werden in verschiedene Gruppen unterteilt:
  • Somen - eine Ganz-Maske die das gesamte Gesicht bedeckt; ein- oder mehrteilig
  • Menpo - ein- oder mehrteilige Halb-Maske, die bis unter die Augen reichte; der Nasenteil war meist abnehmbar.
  • Hanbo - eine Kinn- und Wangen-Maske
  • Hoate - schützte das Gesicht unterhalb der Augen
  • Happuri oder Sarubo (wörtl. Affenwange) - schützte nur die Stirn und Wangen
  • Tsubamegata - (wörtl. Schwalbenmuster) auch ein Kinnschutz
Die einfachen Fusstruppen (Ashigaru) trugen eine Art Tellerhelm ohne Maske, den Jingasa. Als Material für diese einfachen Helme diente neben Metall auch gehärtetes Leder, lackiertes Holz, Papier, Bambus- oder Reisstrohgeflecht.
Die lackierten Jingasa wurden in einer etwas eleganteren Form auch Bestandteil der Alltagskleidung der Samurai. Man trug sie zur Jagd, zu zeremoniellen oder zu formellen Anlässen. Mitunter wurde auch ein einfacher Strohhut als Helm getragen, denn das geflochtene Reisstroh war erstaunlich robust.

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Wappen

Die japanischen Wappen, Mon oder auch Ka-Mon (Ka für Familie und Mon für Wappen) genannt, hatten ihren Ursprung wahrscheinlich in den Mustern der Kleidungsstoffe, worauf das Wort Mon hinweist, was auch Muster bedeutet. Die ersten Mon tauchten wohl um das 11.Jahrhundert auf. Einige Forscher datieren die ersten Wappen jedoch schon auf die Zeit um das Jahr 900. Anfangs war das Führen von Wappen dem Adel, den Krieger-Familien oder diversen Kami (Shinto-Gottheiten [bzw dem jeweiligen Shinto-Schrein]) vorbehalten. Ab der Edo-Zeit führten auch bürgerliche Familien, Handwerker und Künstler eigene Wappen.
Man kannte eigentlich nur persönliche Familienwappen, Stadt oder Landeswappen, wie in Europa, wurden nur selten verwendet. Ausnahmen sind unter anderem die Stadtwappen von Osaka und Kobe.

Die Motive japanischer Wappen bestanden meist nur aus einer einzigen Figur, die oft von einem Kreis umschlossen war. Die Wappenbilder stammten oft aus der Natur.

Aus der Pflanzenwelt:
Verschiedenste Blüten und Blätter wie Kirschblüte, Pflaumenblüte, Lotosblüte, Malvenblätter, Eichenblatt, Kleeblätter, Efeu, Bambus, oder auch diverse Früchte.

Aus der Tierwelt:
Schmetterling, Tausendfüssler, Tiger, Hase, Hirsch, Pferd, Kranich, Wildgans, Sperling, Falke (oder Falkenfedern), Schildkröte, Schlange und auch Fabelwesen wie der Phoenix (jap. Hoo oder Foho) und der Drache waren beliebte Symbole.

Andere Motive waren:
Sonne oder Mond, diverse Alltagsgegenstände wie Fächer, Schirme, Leitern, Krüge, Beile und Hämmer. oder Waffen wie Bogen, Pfeile, Schwerter.

Neben diesen symbolhaften Darstellungen finden sich noch die "redenden" Wappen, in denen der Name der Familie einem bestimmten Begriff entspricht. So zum Beispiel: - das Tempeltor (Torii), im Wappen der Familie Torii.

Viele Mon bestehen aus schlichten, abstrakten, rein geometrischen Formen wie Querbalken, Kreuzen, Rauten, einfachen Linien, Kreisen, Dreiecken oder dem, auch in Europa bekannten Drudenfuß. Auch das Swastika, jap. Manji, bei uns als Hakenkreuz bekannt, ursprünglich ein buddhistisches Glücks- und Schutzsymbol, fand Verwendung.
Als Wappensymbole finden sich so gut wie nie, Adler, Fische oder Darstellungen von Menschen. Die Farben spielen bei japanischen Wappen praktisch keine Rolle. Es gibt zwar mehrfarbige Wappen, allerdings sind diese recht selten und eher eine Modeerscheinung. Farbige Darstellungen finden sich gelegentlich als Kontrast zum Untergrund auf dem das Wappen abgebildet ist.


Einige Wappen berühmter Samurai-Familien
akechi
Akechi
amakusa
Amakusa
asai
Asai
asakura
Asakura
ashikaga
Ashikaga,
Toyotomi
chosokabe
Chosokabe
hosokawa
Hosokawa
hojo
Hojo
imagawa
Imagawa
ito
Ito
matsuda
Matsuda
minamoto
Minamoto
mori
Mori
oda
Oda
okubo
Okubo
otomo
Otomo
shibata
Shibata
shimazu
Shimazu
taira
Taira
takeda
Takeda
tokugawa
Tokugawa
torii
Torii
uesugi
Uesugi
yagyu
Yagyu



Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Chrysanthemenblüte das Wappen des Tenno, sowie des gesamten Kaiserhauses und blieb bis in die heutige Zeit erhalten.
Anzahl und Größe der Wappen auf den Kleidern, unterlagen immer der jeweiligen Mode. Männer trugen meist auf ihrer Jacke fünf Wappen. Eines auf dem Rücken und je eines auf den Ärmeln und zwei auf der Brust. Bei den Frauen waren es meist drei Wappen. Je eines auf den Ärmeln und eines auf dem Rücken. Reiche Familien zeigten ihr Wappen auf allerlei Haushalts- und Gebrauchsgegenständen. Die Dienerschaft der Adligen und die Handwerker trugen auf ihren Kleiderrücken alte chinesische Schriftzeichen.


Die hinten an den Rüstungen angebrachten langen Standarten mit Feldzeichen oder dem Mon des Lehnsfürsten wurden Sashimono genannt. Sie wurden ab dem 16. Jahrhundert verwendet. Zu finden war das Mon des Samurai auch auf dem Helm, dem Brustpanzer, dem Handschutz, auf seinen Waffen, also der Schwertscheide (Saya), dem Stichblatt (Tsuba) und den Einzelteilen der Griffmontur, dem Bogen, dem Köcher und oft auch auf den Pfeilen, dem Sattel, der Pferdedecke und allen anderen Ausrüstungsgegenständen die eindeutig als sein Besitz gekennzeichnet werden sollten. Das Wappen des Feldherrn war auch auf den großen Vorhängen (Maku) zu finden, die zur Umfriedung des Feldlagers, als Sichtschutz und auch als einfacher Pfeilfang dienten. Ebenso waren die Wappen auf den hölzernen Stellschilden der Fusstruppen zu sehen.

Sobald eine Frau heiratete, oder die Söhne außer dem Erstgeborenen neue Familien gründeten, wurde das Mon geändert. So wurde es oft mit anderen Familien-Mon kombiniert oder leicht abgewandelt. So konnten Familien gleichen Namens, ein ähnliches Wappen führen und dadurch als Mitglieder desselben Stammhauses zu erkennen sein. Auch Familien mit unterschiedlichen Namen konnten gleiche oder ähnliche Wappen führen. Dies hat seinen Grund in gleicher Abstammung von einem Stammhaus und späterer Änderung des Familiennamens oder in der Verleihung eines Wappens, was in der Feudalzeit häufig vorkam.
Der Taira-Clan führte das Wappen Age ha no Chō „Schmetterling mit aufgerichteten Flügeln“ das gleiche Wappen findet sich bei den Oda und Seki, die vom Taira-Clan abstammten. Der Oda-Clan führte als weiteres Wappen die Melonenblüte.
Neben dem Hauptwappen, konnten die Familienmitglieder, zu nichtoffiziellen Gelegenheiten, ein oder mehrere Nebenwappen (Kae-Mon) führen.
Die Unterschiede zwischen zwei Wappen konnten so gering sein, dass sie nur bei genauem Hinsehen zu erkennen waren.


Quellen:
"Japanische Wappen" von Prof. Dr. phil. Rudolf Lange (1850–1933)




Inhaltsverzeichnis


Elemente der Gusoku
© welt der samurai
Die einzelnen Komponenten einer spätmittelalterlichen Samurai-Rüstung.
Kambe Nobutaga in voller Ruestung
Galerie am Haus der Kunst / München
Künstler: Utagawa Kuniyoshi
Kambe Nobutaka (1558-1583) in einer prachtvollen Rüstung mit Halbmaske (Hanpo)

Brustpanzer mit Einschussloechern
© japan-photo.de
Brustpanzer mit Einschusslöchern von Musketenkugeln.

Samurai in Ruestung
© welt der samurai
Dieser Samurai trägt eine Rüstung vom Typ O-Yoroi und ist mit einem Langschwert (Tachi) bewaffnet, dass am Gürtel hängend getragen wird. Zum Tachi wurde meist nur ein kurzer Dolch (Tanto), getragen. An der rechten Hüfte trägt er einen Köcher (Ebira) mit Pfeilen. Der runde Behälter unter dem Schwert enthält eine Ersatz-Bogensehne.

Detailansicht Armschutz
© www.japan-antiquitaeten.de / Sammlung J.R.Miller
Detailansicht: Auf Stoff genähtes Kettengeflecht und Stahlschienen am Arm- und Handschutz (Kote)

Ashigaru in Ruestung
© welt der samurai
Die Ashigaru (Fußsoldaten niederen Ranges) waren meist mit einer einfachen Körperpanzerung (Haramaki) geschützt. Die Ärmel hatten, zum Schutz vor Schwerthieben, aufgesetzte Stahlstreifen.
Als Helm wurde ein einfacher Jingasa getragen, der in der kostengünstigsten Ausführung aus lackiertem Bambusgeflecht gefertigt war.

Helm mit Maske
© welt der samurai
Helm (Kabuto) mit Maske (Mempo) und Halsschutz (Nodowa)

Kriegsmaske Happuri
© welt der samurai
Die Happuri, eine Teilmaske, die auch als Sarubo (Affengesicht, Affenwange) bezeichnet wird. Sie ist seit dem 12.Jahrhundert bekannt und auf vielen Abbildungen aus dieser Periode zu sehen.

Helm-Form Kabuto
© www.japan-antiquitaeten.de / Sammlung J.R.Miller
Die bekannteste Helm-Form, der Kabuto mit großer Helmzier, Kuwagata.

Helm-Form Jingasa
© welt der samurai
Diese Helm-Form, der Jingasa, war nicht für den Einsatz in der Schlacht vorgesehen, sondern eher ein Bestandteil der zivilen Kleidung

Helm-Form Jingasa-02
© welt der samurai
Zur Ausstattung der einfachen Soldaten gehörte der tellerförmige Jingasa. Er war in seiner Form den Strohhüten der Bauern nachempfunden.
Wappan der Stadt Osaka
© welt der samurai
Stadtwappan waren im alten Japan eher eine Seltenheit. Hier das Wappen von Osaka.


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