Benkei, der Kriegermönch
Minamoto-no-Yoshitsune
Sugawara no Michizane
Tomoe Gozen, die Kriegerin
Takezaki Suenaga
Tsukahara Bokuden
Takeda Shingen
Ito Kagehisa
Sen no Rikyu, der Teemeister
Ishikawa Goemon
Yagyu Munenori
Sasaki Kojiro
Musashi, der Schwertheilige
Gettan Tsuji Sakemochi
Heldenhafte Krieger und berühmte Persönlichkeiten
Benkei, der Kriegermönch
Saito Musashibo Benkei war ein legendärer Kriegermönch
von über 2 Metern Größe und übernatürlichen Körperkräften.
Bereits bei seiner Geburt, im Jahre 1155, soll
Benkei übergroß gewesen sein. Der Legende nach dauerte die Schwangerschaft
seiner Mutter, die seine Geburt nicht überlebte, 18 Monate. Das wilde, rüpelhafte Kind wurde schon bald
Oniwaka
das "Kind des Teufels" genannt. Seine Pflegeeltern schickten ihn
schließlich in ein Kloster. Als er durch seine aufsässige,
ungestüme Art dort nicht mehr erwünscht war, wurde er ins
nächste Kloster geschickt, wo er wieder negativ auffiel.
Schließliche wollte kein Kloster mehr das Problemkind aufnehmen, so das der
junge
Benkei sich umherziehenden
Kampf-Mönchen, den
Yamabushi anschloss.
Nachdem sein Heimattempel von den
Taira zerstört wurde, schwor
Benkei, 1000 Schwerter zu erbeuten,
und sie für den Wiederaufbau des Tempels zu spenden. Nachdem er 999 Schwerter hatte, wartete er auf der
Goyo-Brücke
auf das letzte Schwert.
Da kam der junge
Minamoto-no-Yoshitsune des Weges. Der schlanke Jüngling spielte auf einer Flöte und trug
als Samurai natürlich auch ein Schwert.
Benkei wirkte gegenüber
Yoshitsune wie ein Riese und forderte ihn auf, das
Schwert doch besser kampflos zu übergeben. Doch der selbstbewusste
Yoshitsune weigerte sich. Der Legende nach hatte er
bei den dämonischen
Tengu seine Kampfkunst erlernt.
Benkei wurde, im darauf folgenden Zweikampf, schnell klar, dass er
Yoshitsune, trotz seiner körperlichen Überlegenheit, nicht gewachsen war.
Yoshitsune warf sogar sein Schwert fort
und besiegte den mächtigen Kriegermönch mit einem Fächer.
Benkei war über seine Niederlage nicht etwa verärgert, sondern
so beeindruckt, dass er
Yoshitsune ewige Treue schwor.
Minamoto-no-Yoshitsune
Der Samurai
Yoshitsune und der Kriegermönch
Benkei wurden, nach ihrer Begegnung auf der
Goyo-Brücke, Freunde.
Yoshitsune wurde ein hervorragender Herrführer des
Minamoto-Clans und vernichtete die
Taira in der Seeschlacht von
Dan-no-ura. Dieser grandiose Sieg machte ihn zum Helden.
Doch vier Jahre später wendete sich das Blatt. Sein neidischer und missgünstiger Halbbruder
Yoritomo,
der Clanführer der
Minamoto, schmiedete finstere Pläne. Er verstieß
Yoshitsune aus dem
Minamoto-Clan
und wollte ihn sogar ermorden lassen. Begleitet vom treuen
Benkei und einigen Gefolgsleuten musste
Yoshitsune
fliehen
und sich verstecken. Im Jahre 1189 stand er nach monatelanger Flucht
mit 10 treuen Kämpfern einer erdrückenden Übermacht von
Verfolgern gegenüber. Die Lage war aussichtslos. Die Männer
kämpften mit dem Mut der Verzweiflung, bis alle außer
Benkei
gefallen waren.
Der konnte die Angreifer noch eine Weile aufhalten und so
Yoshitsune
genug Zeit für den ehrenvollen Selbstmord verschaffen.
Benkei tötete so viele Gegner, dass sich schließlich
niemand mehr an ihn herwagte. Die zahllosen Pfeile und Lanzen die im Körper des Kriegermönchs steckten,
hielten ihn noch aufrecht, als er bereits tot war.
Sugawara no Michizane
Die Lebensgeschichte des Michizane ist eine Geschichte zwischen Wissenschaft und Politik.
Geboren im 9 Jh., wuchs Michizane in eine Zeit hinein, die geprägt war durch die Machtausübung des Fujiwara Clans,
welcher am Kaiserhof indirekt die Macht innehatte. Ausgeklügelte Heiratspolitik, aber auch die Abscheu vor Gewalt
und Verbrechen kennzeichneten die Politik des zur damaligen Zeit mächtigsten Clans des Landes. Die Fujiwara waren
die Regenten hinter dem Tenno, sie bestimmten die politischen Geschicke des Landes.
Im Jahre 887 allerdings, wurde ein junger Mann als Tenno eingesetzt (von den Fujiwara selbst), welcher den Fujiwara
und ihrer quasi Alleinherrschaft Einhalt gebieten wollte. Uda Tenno wollte seit Beginn seiner Amtszeit die
Stellung des Kaiserhauses verstärken, indem er, nicht den Fujiwara angehörige Personen in wichtige Ämter
und Positionen setzte.
Der erste Streit, an dem auch Michizane beteiligt war, entfachte sich an der Bedeutung des politischen
Ranges/Amtes ako, welcher von einem bekannten Fujiwara als „unehrenhaft“ abgelehnt wurde. Um die genaue
Bedeutung dieses Ranges, welcher aus der chinesischen Sprache importiert worden war, zu erschließen,
beschäftigten sich beide Seiten und ihre Wissenschaftler mit diesem Rang. Einer der wenigen Gelehrten
die sich auf die Seite Uda Tennos stellten, war Sugawara no Michizane. Im Endeffekt obsiegte die Seite
der Fujiwara und der Rang bzw. die Bezeichnung des politischen Amtes musste wieder neu bestimmt werden.
Auf Grund seines starken Strebens nach Wahrheit sowie seiner Aufrichtigkeit, wurde Michizane bald zum Mentor
des Tennos, durch den Tenno selbst, ernannt. Michizane, dessen Familie durch konfuzianistische Gelehrsamkeit
geprägt war, und den Tenno verband u.a. das gemeinsame Interesse an alten chinesischen Klassikern.
Nach der Abdankung Uda Tennos, stieg Michizane durch seine Hilfe noch in das Amt „Minister zur Rechten“ auf.
Eines der höchsten Ämter in der damaligen japanischen Politik. Die Missgunst gegenüber Michizane wuchs stetig an,
besonders unter den Fujiwara, die einem Abkömmling niederen Ranges ein solch hohes Amt nicht gönnten.
Auch in Falle Michizane setzte nun, mit aller Wahrscheinlichkeit, die intrigante Politik der Fujiwara ein.
Man brachte dem gerade erst 17 Jahre alten Daigo Tenno zu Gehör, dass Michizane angeblich einen Putsch
plante und einen eigenen Kandidaten auf den kaiserlichen Thron setzen wollte. Als einen Grund für diese
Mutmaßungen wurde eine Sonnenfinsternis genommen, die Tage zuvor das Land verdunkelte. Diese sollte
auf die finsteren Machenschaften hinweisen. Als Lösung dieses Problems wurde die Verbannung Michizanes
nach Kyushu empfohlen, von wo aus er, in seinem fortgeschrittenen Alter, keinen Einfluss mehr auf die
hohe Politik ausüben konnte. Am 16. Februar 900 wurde die Verbannung bekannt gegeben.
Michizane, der 23 Kinder zeugte, musste sich von seiner gesamten Familie trennen. Nur die 2 Jüngsten
folgten ihm in die Verbannung. Eines der berühmtesten Gedichte Michizanes, verfasst nach seiner Verbannung,
handelt von seinem geliebten Pflaumenbaum:
"Weht der Wind gen Osten, ihr Blüten des Pflaumenbaums,
schickt mir euren Duft! Ach, vergesst nicht den Frühling,
ist auch euer Herr nicht da!"
Der Legende nach, soll dieser Pflaumenbaum samt Wurzeln nach Kyushu zu Michizane geflogen sein. Dieser Baum
(„Tobiume“ = fliegender Pflaumenbaum) steht heute noch am Dazaifu Schrein in Kyushu, dem Verbannungsort Michizanes.
Die Zeit Michizanes im Exil war geprägt von Leid und Frust.
Kurz nach der Verbannung starb sein jüngster Sohn. Michizane litt an mehreren Krankheiten, darunter Magenbeschwerden,
für die seine Frau extra aus der Hauptstadt Kyōto Medikamente schicken musste. Auch grämte er sich über den Fakt,
dass sein engster Vertrauter, der ehemalige Tenno Uda auf keines seiner Gedichte antwortete und ihm keine Zeile
schrieb. Bereits 2 Jahre nach der Verbannung starb Michizane.
Der Legende nach soll der Wagen mit dem Leichnam Michizanes auf der
Strasse von einem Ochsen angehalten
worden sein, der sich aus Kummer über Michizanes Tod vor diesen
legte.
An dieser Stelle soll er der Gelehrte dann auch begraben worden sein.
Währenddessen gelang den Fujiwara am kaiserlichen Hof in Kyōto die
Zurückerlangung ihrer Macht. Es wurden
Reformen umgesetzt und die Heiratspolitik wurde weiterhin erfolgreich
fortgesetzt. Im Jahre 909 aber, 6 Jahre nach dem Tod Michizanes,
verstarb sein größter Widersacher, Fujiwara Tokihara,
mit 38 Jahren plötzlich. Die Schuld am Tod des großen
Fujiwara Politikers wurde sogleich bei Michizane „erkannt“.
Denn eine Reihe von Unglücken folgte diesem auf dem Fuße.
Kurz nach dem Fujiwara trat auch Minamoto no Hikaru
ins Diesseits ein, nachdem er bei einem Jagdunfall sein Leben verlor.
Dieser verdrängte Michizane damals aus seinem Amt. Weitere Opfer
waren Tokiharas Enkel, Kronprinz Yasuakira, und danach der neue
Kronprinz,
ebenfalls ein Enkel Tokiharas. Dem Geist der Zeit entsprechend, sah man
die Ursachen dafür in Michizanes
geistigen Überresten, die weiterhin auf dieser Erde wandelten. So
ernannte man ihn 923 posthum wieder
zum „Minister zur Rechten“ und verbrannte alle Akten die
mit ihm in Zusammenhang standen. Doch dem Geist des geschundenen
Michizane reichte dies zur Vergeltung nicht aus. So kam es, das durch
ein
heftiges Unwetter ein Rat der Fujiwara vom Blitz tödlich getroffen
wurde. Man erkannte Michizane also
in Form des Donnergottes. 3 Monate nach diesem Vorfall dankte dann auch
Kaiser Daigo ab, aus
gesundheitlichen Gründen wie es hieß. Erdbeben und andere
Naturkatastrophen wurden weiterhin Michizanes zugerechnet, so dass ein
Orakel entschied, dem Geist Michizanes einen Schrein zu errichten.
947 wurde dieser dann im Norden Kyōtos eingeweiht. 40 Jahre später
wurde Michizane der Titel
„himmlische Gottheit“ (Tenjin) verliehen. So war dieser, zu
Lebzeiten geschundene Michizane,
zur ersten Person geworden, die als Gottheit verehrt wird.
Im Laufe der Zeit wurden überall im Lande so viele „Tenjin“ Schreine errichtet, so dass die
Anzahl der Schreine für diese Gottheit nur noch durch die der Kriegsgottheit Hachiman übertroffen wird.
Viel Mythos und Legende umschweben die Geschichte von Sugawara no Michizane. Seine Loyalität zum Kaiser
und sein Wissen aber gelten als wissenschaftlich fundiert. Er war ein großer Denker seiner Zunft,
der aber vor allem durch die bitteren Umstände seines Todes, seiner letzten Jahre und natürlich
durch die kurze Zeit nach seinem Tod einen Status in der japanischen Heldengeschichte erworben hat,
der Seinesgleichen sucht.
27.Juni 2008Gastautor: Alex Knaack
Quelle: Ivan Morris "Samurai oder von der Würde des Scheiterns"
Tomoe Gozen, die Kriegerin
Tomoe Gozen, eine Anhängerin des Generals
Minamoto no Yoshinaka,
lebte wahrscheinlich zwischen 1161 und 1184.
Ob sie nur eine Legende war oder eine reale historische Figur, ist
nicht geklärt. Man kann jedoch mit Sicherheit davon ausgehen, dass
vereinzelt auch Frauen als Samurai in den Krieg zogen.
Tomoes Lebensgeschichte ist sehr rätselhaft und lässt sich bisher nicht eindeutig
nachvollziehen. Sie soll eine wunderschöne Frau gewesen sein und mit Schwert und Bogen so geschickt, dass sie es mit jedem
Gegner und sogar mit Dämonen aufnahm.
Die meisterhafte Reiterin bevorzugte ungebändigte Pferde und befehligte als Kommandantin sogar eigene Truppenteile.
Einige Quellen bezeichnen sie auch als Geliebte von
Minamoto no Yoshinaka. Jedenfalls folgte sie ihm in jedes Gefecht, bis er sie
in seiner letzten Schlacht aufforderte, in die Heimatprovinz zurückzukehren. Aus welchem Grund er das auch immer tat,
war
Tomoe darüber so wütend, dass sie sich noch einen letzten Gegner suchte.
Sie wählte den feindlichen General
Onda no Moroshige,
der als besonders starker Kämpfer bekannt war.
In einem dramatischen Zweikampf besiegte sie den General, nahm
seinen Kopf als Trophäe und ritt nach Hause. Danach soll sie in
einem Kloster als Nonne ihr restliches Leben verbracht haben.
Takezaki Suenaga
War ein heldenhafter Samurai, der sich im Kampf gegen die mongolischen Invasoren ( 1274 und 1281 ), in der Bucht von
Hakata,
durch besonderen Mut hervorgetan hatte. Seinen persönlichen Aufzeichnungen haben wir ein relativ detailliertes Bild über die Abwehrschlacht
der Japaner gegen die Mongolen zu verdanken
Tsukahara Bokuden
Tsukahara Bokuden ( 1489 - 1571 ) gehört mit zu den größten Schwertkämpfern Japans. Er soll 37 Schwertkämpfe gewonnen haben.
Ein wesentlicher Teil seiner Technik war Geduld, Ruhe und Konzentration.
Folgende Begebenheit wurde überliefert:
Bokuden überquerte zusammen mit einigen Passagieren in einer kleinen Fä hre einen Fluss.
Unter den Mitreisenden war auch ein junger ungestümer Samurai, der sich mit seinen Schwerttechnik hervortun wollte.
Als er bemerkte, dass auch
Bokuden ein Schwertkämpfer war, versuchte er, ihn in ein Gespräch zu verwickeln
und fragte nach seinen Kampfstil.
Bokuden antwortete:
"Mein Stil nennt sich Mutekatsu-ryu. Ich siege, ohne meine Gegner
zu berühren und ohne meine Schwerter zu ziehen" Der Samurai war erstaunt und kam sich verspottet vor.
Ungläubig rief er:
"Los, lass uns kämpfen, ich will deinen Stil kennenlernen"
Bokuden erwiderte:
Dann lass uns zu der kleinen Insel dort fahren, ich möchte die anderen Passagiere nicht gefährden."
Sie baten den Fährmann um ein kleines Ruderboot und setzten zur Insel über.
Bokuden, der das Ruder führte, steuerte eine steile
Stelle des Ufers an. Kaum war das Boot nahe genug, sprang der übermütige Samurai mit einem großen Satz an Land und zog sofort sein Schwert.
Durch den Sprung wurde das Boot jedoch in tieferes Wasser zurueckgestossen.
Nun stand er wütend am Ufer und fuchtelte wild mit seinem Schwert herum.
Doch
Bokuden rief ihm vom Boot aus zu:
"Das ist meine 'Ohne-Schwert-Technik' !"
Takeda Shingen
Shingen wurde 1521 als
Takeda Katsuchiyo geboren. Er war der erstgeborene Sohn von
Takeda Nobutora, dem Oberhaupt
des
Takeda-Clan. Schon früh machte er als mutiger Krieger an der Seite seines Vaters auf sich aufmerksam.
Mit dem Erreichen der Mündigkeit erhielt er, wie alle Samurai, einen neuen Namen,
Takeda Harunobu.
Vermutlich führte die Entscheidumng seines Vaters, den jüngeren Bruder
Nobushige zu seinem Erben zu erklären,
dazu, dass
Harunobu gegen seinen Vater rebellierte und die Kontrolle des
Takeda-Clans übernahm.
Schnell begann der junge
Takeda-Fürst, die umgebenden Gebiete seinem Herrschaftsbereich einzuverleiben.
Vor allem die Provinz
Shinano wollte er unter seine Kontrolle bringen und begann
einen Eroberungsfeldzug, der ihn einige seiner besten Offiziere kostete.
Die Provinz
Kai und die meisten angrenzenden Gebiete waren schon bald unter seiner Kontrolle.
Schließlich gab sich
Harunobu im Jahre 1551 selbst den Namen
Takeda Shingen.
Legendär ist die Selbstkontrolle und Ruhe, die
Shingen bewies, als er persönlich auf einen seiner größten
Widersacher traf,
Uesugi Kenshin.
Shingens Leibgarde war aufgerieben und die feindlichen Krieger waren schon bis zu seinem Feldherrensitz herangekommen.
Doch
Shingen blieb einfach sitzen. Nicht einmal sein Schwert wollte er ziehen, als
Uesugi Kenshin herangeritten kam und zum
vermeintlich letzten Schlag ausholte. Diesen Schwertangriff konterte
Shingen nur mit seinem Kriegsfächer und wurde im letzen
Augenblick von nachrückenden Verstärkungstruppen gerettet.
Im Jahre 1573 wurde
Shingen auf einem Feldzug gegen
Oda Nobunaga von einer feindlichen Musketenkugel getroffen und starb
an der schwere Verletzung.
Sein Leitspruch war:
"Schnell wie der Wind; Still wie der Wald; Aggressiv wie das Feuer; Unbeweglich wie der Berg"
Ito Kagehisa und seine "Ein-Schwert-Schule"
Ito Kagehisa ( 1550 ? bis 1644 ? ) lebte als Waisenjunge mit dem Namen
Yagoro
in einem kleinen Küstendorf südlich von
Edo. Er wurde berühmt, als er sein Dorf mit seiner selbst erfundenen
Schwertkampf-Technik vor sechs Rä uber beschützte. Sein System unterschied sich grundlegend von anderen Techniken, da es nicht auf
kriegerischen Erfahrungen beruhte. Grundprinzip seiner Fechtkunst war es, Abwehr und Angriff gleichzeitig mit einem einzigen Hieb
auszuführen. Nach einer Zeit der Wanderschaft, in der er viele Duelle für sich entscheiden konnte und seine Technik verfeinerte,
eröffnete er in
Kyoto eine eigene Schule und erhielt den Zunamen
Ittosai ( "Geweihter des einen Schwertes" ).
Seine Schwertkunst, die
Itto ryu gilt mit ihren zahlreichen Zweigen, als eine der bekanntesten alten Schwertschulen.
Sen no Rikyu, der Teemeister
Der Teemeister
Sen no Rikyū (*1522 †1591) war der Erste, der die Regeln der Teezeremonie schriftlich festlegte.
Rikyus besonderer Sinn für Ästhetik prä gte die
Raku-Keramik, die Architektur und alle Künste die mit der Teezeremonie in Verbindung standen.
Sein Herr, der mä chtige Fürst
Hideyoshi ließ sich ein goldenes Teehaus bauen, wä hrend
Rikyu eine strohgedeckte Hütte bevorzugte.
Rikyu war eigentlich nur Teemeister bei
Hideyoshi, stieg jedoch zu einem seiner engsten persönlichen Berater auf.
Er nahm kein Blatt vor den Mund und scheute auch nicht davor zurück seinen Herrn zu kritisieren. Das betraf vor allem
Hideyoshis unheilvollen Plan
zur Eroberung von Korea und China.
Der Kriegsherr brachte seinem Teemeister höchsten Respekt entgegen, dennoch fiel
Rikyu durch eine Verschwörung in Ungnade. Er musste schließlich,
nachdem er des Verrates beschuldigt wurde, ehrenvollen Selbstmord begehen. Nach seinem Tod stellte sich doch noch heraus, dass er einer Intrige zum Opfer fiel,
was
Hideyoshi sehr bedauerte.
Denn er hatte nicht nur seinen Teemeister und Berater verloren, sondern auch einen Freund zum Tode verurteilt.
Noch heute wird er als der bedeutendste Teemeister Japans angesehen.
Ishikawa Goemon, der Räuber
Ishikawa Goemon ( 1558 bis 1594 ), soll ein hervorragender
Kämpfer und Bandit gewesen sein. Obwohl seine Lebensgeschichte
weitgehend im Dunkeln liegt, war er wohl eine Art japanischer Robin Hood. Denn nach den
Erzählungen, hat er die Reichen bestohlen und die Armen
beschenkt. Über sein Ende wird berichtet, dass er nach einem missglückten Anschlag auf
Toyotomi Hideyoshi gefangen wurde,
zum Tode verurteilt und vor dem
Nanzenji-Tempel in
Kyōto lebendig gekocht wurde.
Yagyu Munenori
Yagyu Munenori ( 1571 bis 1646 ) war ein meisterhafter Schwertkämpfer und fiel
durch seine außergewöhnlichen
Leistungen in der Schlacht von
Sekigahara auf. Daraufhin wurde er persönlicher Schwertkampflehrer
des Shōgun
Tokugawa Ieyasu. 1632 verfasste er die Schrift
Heiho Kaden Sho (Der Weg des Samurai),
in die er auch die Lehren seines Meisters
Takuan Soho einfließen ließ.
Sein Buch soll uns nicht nur strategisches Denken und die perfekte Harmonie von Körper und Geist vermitteln,
sondern auch beim täglichen Umgang mit Konflikten und schwierigen Lebenssituationen helfen.
Sasaki Kojiro
Sasaki Kojiro gilt als einer der herausragenden Schwertkämpfer des japanischen Spätmittelalters.
Kojiros Geburtsdatum ist unbekannt. Wahrscheinlich kämpfte er im Stil der
Chūjō-ryu. Sein Meister könnte
Kanemaki Jisai gewesen sein.
Später begründete er die
Ganryu-Schwertkampfschule. In dem berühmten Duell gegen
Miyamoto Musashi, auf einer Insel bei
Shimonoseki im Jahre 1612, fand
Kojiro den Tod.
Seine bevorzugte Waffe war das Langschwert.
Musashi, der Schwertheilige
Miyamoto Musashi wurde im Jahre 1584, als Sohn eines Land-Samurai im Dorf
Miyamoto in der Provinz
Mimasaka
unter dem Namen
Shimmen Takezo
geboren.
Schon als Kind fiel er durch seine wilde, ungestüme Art auf.
Seinen ersten Gegner besiegte er, als er gerade 13 Jahre alt war.
Mit 16 Jahren begab er sich auf eine Reise quer durch Japan.
Während dieser Zeit nahm er an vielen Schlachten teil und gewann
60
Zweikämpfe.
Musashi diente keinem Herrn und keinem Clan, so lebte er als
Ronin, frei und unabhängig.
Besonders fiel er durch seinen ungewöhnlichen Kampfstil mit zwei Schwertern auf.
In der Regel kämpften die Samurai nur mit einem Schwert.
Aus diesem Zwei-Schwerter-Kampf, entwickelte
Musashi seinen eigenen Fechtstil, den
Niten Ichiryu.
Über seine Schwertkunst schrieb er:
"Sich der Wirksamkeit zweier Schwerter bewusst zu sein, darum geht es in der Nito ryu. Denn wahr ist, dass man
alle Waffen, die man besitzt, gebrauchen sollte, statt sein Leben wegzuwerfen. Zu sterben, mit einer unbenutzten Waffe
im Gürtel, das wäre sehr bedauerlich."
Nur mit einem Holzschwert, dem
Bokken, besiegte
Musashi den hervorragenden Samurai und Schwertkämpfer
Sasaki Kojiro.
Auch seine Arbeit als Kunsthandwerker fand große Anerkennung.
Neben Malerei und Kalligraphie befasste er sich mit der Herstellung
von
Tsuba ( Schwert-Stichblätter ) und gründete eine
eigene Handwerks-Schule.
Sein erfülltes Leben endete im Jahre 1645 in einer Höhle.
Dahin hatte er sich zurückgezogen, um sein "Buch der fünf
Ringe",
das
Gorin no Sho zu schreiben.
Ein Zitat aus diesem Buch lautet:
"Man sagt, dass der Weg des Kriegers der zweifaltige Weg der Feder und des Schwertes ist."
Er wird noch heute als einer der besten Schwertkämpfer Japans verehrt und trägt den Titel
Kensei ( Schwertheiliger ).
Gettan Tsuji Sakemochi, der Zen-Meister
Gettan Tsuji Sakemochi ( 1647-1726 ) war Schwert- und Zen-Meister.
Er entwickelte den
Muga-ryu Schwertkampfstil, der wesentlich vom Zen-Buddhismus beeinflusst wurde.
Gettan war nicht nur Philosoph sondern auch einer der
größten Schwertkämpfer seiner Zeit. Er übte im
Schwertkampf die Lehren des Zen praktisch aus. Sein Leben führte
er einfach und bescheiden.
Einer seiner Lehrsätze besagt:
"Zen lehrt die Bedeutung des
alltäglichen Lebens. Zen lehrt, daß die Größe des
Lebens nicht
im unnützen Besitz liegt, sondern in der Alltäglichkeit
selbst, in der man gewöhnliche Dinge auf gewöhnliche Weise
tut.
Es ist eine Selbsttäuschung, zu glauben, daß wir etwas
Besonderes sind, nur allein darum, weil wir uns Menschen nennen
und uns als solche allen anderen Lebewesen überlegen fühlen.
Und das Wichtigste von allem - Zen lehrt die Realität."